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1024 Seiten und 18 Löcher mit Barack Obama

Barack Obama, 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, erster Afroamerikaner im höchsten amerikanischen Staatsamt. Er hat ein Buch für die Welt geschrieben. Es heißt "Ein verheißenes Land", und es ist ein fesselnder und zutiefst persönlicher Bericht darüber, wie Geschichte geschrieben wird.

Barack Obama erzählt in diesem mit Spannung erwarteten mitreißenden Band seiner Präsidentschaftserinerungen die Geschichte seiner unwahrscheinlichen Odyssee vom jungen Mann auf der Suche nach seiner Identität bis hin zum führenden Politiker der freien Welt. In erstaunlich persönlichen Worten beschreibt Obama seinen politischen Werdegang wie auch die wegweisenden Momente der ersten Amtszeit seiner historischen Präsidentschaft - einer Zeit dramatischer Veränderungen und Turbulenzen.

Der junge Barack Obama Copyright:Obama-Robinson Family Archives

Eine faszinierende Reise durch den Dschungel der Politik, erschienen im Penguin Verlag.

Barack Obama, er öffnet die Herzen, und er verschließt sie. Ich weiß, worüber ich rede. Ich muss nur in meine eigene Familie gucken.

Meine Frau Katrin beispielsweise sagte mir, als sie angefangen hat, das Buch zu lesen: "Meinetwegen hätte er für den Rest des Lebens Präsident bleiben dürfen." Katrin war von seiner Politik begeistert, von seiner Klugheit und seinem Humor, von seiner Frau und seinen Kindern, von seinem Leben ohne Skandale und von seinen Visionen, die er umgesetzt hat, u.a. von seiner Gesundheitsreform. Wenn's möglich gewesen wäre - Katrin hätte in den USA für ihn als Wahlkämpferin gearbeitet, Tag und Nacht.

Mein Sohn Julian sah und sieht Barack Obama ungleich kritischer. Er hat Obama nie verziehen, dass er nicht in Syrien eingeschritten ist, nachdem Syriens Diktator und Menschenkiller Assad die rote Linie überschritten hatte und seine Schergen Jagd auf Kinder machten. Tausende Kinder - manche erst wenige Monate alt - wurden von Bomben und Granaten getötet, erschossen, mit Chemiewaffen vergast. Kinder wurden auch gezielt von Scharfschützen getötet, gefoltert oder Opfer von Massenhinrichtungen. Julian hat das Sterben der Kinder im syrischen Bürgerkrieg hautnah miterlebt - als Kriegsreporter. Die Bilder hat er noch heute vor Augen, die Schreie in seinen Ohren.

Barack Obama und seine Mutter, Ann Dunham, Copyright: Obama-Robinson Family Archives


Meine Tochter Katinka (Gott sei Dank wieder in Deutschland) hat in Dubai gelebt, als Obama US-Präsident war. Ich habe sie nach Obama gefragt. "Man kann immer anderer Meinung sein als er," sagt sie mir, "aber er sagt nie etwas Dummes. Er hat immer Argumente für seine Politik. Er kann sich immer gut artikulieren, ich würde ihn wieder wählen."

Und was sage ich? Ich war nie ausgeprägt FÜR Obama - ich war auch nie ausgeprägt GEGEN Obama. Aber ich habe ihn auch nie beneidet um diesen sogenannten mächtigsten Job der Welt. Ich denke, der kann verdammt einsam machen, verzweifelt. Jeder von uns weiß, wie schwer es ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Und in dieser Position, in der man im Oval Office über Krieg, Frieden oder noch mehr Krieg entscheiden kann, ist es erst recht unmöglich, es allen recht zu machen. Was mir verdammt gut gefallen hat an Obama ist, dass er Osama bin Laden zur Strecke gebracht hat. Das hatte er versprochen, und er hat sein Versprechen wahr gemacht. Was mir nicht gefallen hat? Dass er 2009 den Friedensnobelpreis angenommen hat - ein Jahr nach seiner Wahl, ohne diesen Preis zu diesem Zeitpunkt wirklich verdient zu haben.

Friedlicher ist die Welt nach dieser Verleihung jedenfalls nicht geworden!

Oder sehe ich da irgendetwas falsch?

Präsident Barack Obama hält seine Antrittsrede im Kapitol, 20. Januar 2009, Copyright: Pete Souza/The White House


Aber dieser Barack Obama ist ja nicht nur Politiker, er ist auch ein Mensch...vor allem ist er ein Golfer.

Wie Du, wie ich. Er hat die gleiche Leidenschaft wie wir alle. Er will mit so wenig Schlägen wie möglich diesen kleinen weißen Ball einlochen. Das einzige, was ihn von den meisten von uns dabei unterscheidet - er macht es mit links. Das heißt, er ist Linkshänder, er spielt also 'falsch rum'...

Und welches Handicap er spielt, weiß auch nur er. Zumindest hat das Weiße Haus aus seiner Vorgabe immer ein großes Geheimnis gemacht. Man weiß nur, dass er kein schneller Spieler ist. Wenn er mit zwei Kumpels unterwegs ist, müssen die für 18 Löcher schon mal gut fünf Stunden einplanen - eine Stunde mehr als üblich. Ein Mitspieler sagte einmal: "Der Präsident spricht den Ball einfach etwas länger an...und darüber freut sich nur der Ball..."

Die Bosse im Weißen Haus waren (und sind) immer Golf-Gurus. John F. Kennedy soll den elegantesten Schwung gehabt haben. Dwight D. Eisenhower , 34. US-Präsident, ließ extra den Garten des Weißen Hauses umgestalten, um sein Spiel zu verbessern. Präsident Eisenhower (1890 - 1969), Führer der der Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg, spielte tatsächlich in zwei Amtszeiten mehr als 800 Runden Golf. Beim berühmten und einzigartigen Augusta National wird täglich an ihn erinnert - ein Baum wurde auf dem Course nämlich nach ihm benannt.

Präsident Barack Obama läuft mit dem Familienhund Bo durch den östlichen Säulengang des Weißen Hauses, 15. März 2009, Copyright: Pete Souza/The White House


Barack Obama hat in seinen zwei Amtsperioden 333 Runden Golf gespielt. Eine Menge, aber ich bin sicher, jede Runde war es wert, gespielt zu werden. Golfkritiker sehen das natürlich anders, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr man auf einer Golfrunde die Drehzahl reduzieren und Spirit für geniale Ideen entwickeln kann.

18 Löcher Frischluft, 18 Löcher Sauerstoff pur - es gibt nichts Besseres für die Lunge und für die Seele. Und um seinen Schwung zu verbessern, hat sich Barack Obama sogar einen der besten Golftrainer der Welt geholt - Butch Harmon, einstiger Pro vom weltbesten Golfer - von Tiger Woods. Harmon hat auch eine Menge Erfahrung im Umgang mit mächtigen Politikern: "Ich habe Golf gespielt mit Ike Eisenhower, mit Nixon, mit Ford und Präsident Bush. Präsident Obama ist ein leidenschaftlicher Golfer, und ich freue mich, mit ihm zu spielen. Es wird ganz bestimmt spaßig."

Wie eben gesagt, 333 Runden also hat Barack Obama gespielt - zwischen Florida und Hawai. Leider, leider hat er keine einzige Runde mit mir gespielt.

Aber immerhin - wir haben beide den Platz gespielt, den wir 'Home of Golf' nennen; Es ist der berühmte Old Course von St. Andrews. Alle fünf Jahre werden hier die Open Championship ausgetragen, es ist der Herzenswunsch eines jeden Golfers, hier einmal spielen zu dürfen. Als ich an einem Augusttag vor vielen Jahren mit meinen Freunden hier aufteete, hatten wir eine Startzeit morgens um zehn Minuten nach sieben. Wir wohnten eine gehörige Ecke von St. Andrews entfernt - und das bedeutete, dass wir morgens um drei Uhr aufgestanden sind, um pünktlich am 1. Abschlag zu sein.

Ich hatte mir diese Runde so sehr herbeigesehnt - aber es wurde eine der bittersten Golflektionen in meinem Golferleben. Nieselregen, ewig Wind von vorn, Topfbunker, die jeden Ball aufgesogen haben als wären sie Staubsauger.

Präsident Barack Obama umarmt die First Lady Michelle Obama im Red Room des Weißen Hauses; ebenfalls anwesend ist seine Beraterin Valerie Jarrett, 20. März 2009, Copyright: Pete Souza/The White House


Ich weiß nicht, wie Barack Obama diesen brutalen Platz, der alles an Physis und an Psyche von einem abverlangt, in Erinnerung hat. Happy werden ganz sicher die Menschen gewesen sein, die jeden Schlag und jeden Putt von ihm mit Applaus begleitet haben. (War das nicht herrlich, als es noch kein Corona gab, als wir unbeschwert und ohne Maske miteinander beisammen sein konnten?)

Hawai, Florida, Kalifornien - das sind für Barack Obama beliebte Golfdestinationen. Aber zwischen all den Drives und Putts hat er ein 1024 Seiten starkes Buch geschrieben, das für die Menschen in aller Welt in fast alle Sprachen übersetzt worden ist. Es ist mit seinen 42,00 Euro nicht gerade günstig, aber jede Zeile ist es wert, gelesen zu werden.


Obamas Rückblick auf die Präsidentschaft bietet eine einzigartige Reflexion über Ausmaß und Grenzen präsidialer Macht und liefert zugleich außergewöhnliche Einblicke in die Dynamik US-amerikanischer Politik und internationaler Diplomatie. Wir begleiten Obama ins Oval Of ce und in den Situation Room des Weißen Hauses sowie nach Moskau, Kairo, Peking und an viele Orte mehr. Er teilt seine Gedanken über seine Regierungsbildung, das Ringen mit der globalen Finanzkrise, seine Bemühungen, Wladimir Putin einzuschätzen, die Bewältigung scheinbar unüberwindlicher Hindernisse auf dem Weg zur Verabschiedung einer Gesundheitsreform. Er beschreibt, wie er mit US-Generälen über die amerikanische Strategie in Afghanistan aneinandergerät, die Wall Street reformiert, wie er auf das verheerende Leck der Bohrplattform Deepwater Horizon reagiert und die Operation »Neptune’s Spear« autorisiert, die zum Tod Osama bin Ladens führt.

Barack Obama, der 44. Präsident der USA, besuchte die Bundesrepublik während seiner Amtszeit sechsmal, so häufig wie kein anderer US-Präsident zuvor. Gegolft hat er bei uns kein einziges Mal.

Schade eigentlich. Wir haben in Deutschland die schönsten Golfplätze in Europa! Und für jeden Platz und Club wäre es eine Ehre, dem Ex-Präsidenten eine t-time zu geben.

Auch ich wäre bereit, mit Barack Obama und meinen Kumpels über meinen Heimatplatz An der Pinnau 18 Löcher zu gehen.

Ich wäre dann das menschliche Birdie-Book für den Ex-Präsidenten. Und versprochen - wir würden auch nicht meckern, wenn wir fünf oder sogar fünfeinhalb Stunden unterwegs wären.

Mr. Präsident, wir nehmen uns gern die Zeit für Sie!

Sie haben sich in zwei Amtsperioden auch die Zeit für UNS genommen!

Danke dafür.


#einverheißenesland #usa #44.uspräsident # pinnau # putos


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