Schloss Lüdersburg
Ich empfinde es immer als besonders wohltuend, wenn Menschen sich einig sind!
Und wir drei Männer, die sich einfach mal einen schönen Tag machen und nicht auf unserem Heimatplatz An der Pinnau spielen wollten, waren uns ruckzuck einig, als wir uns fragten: Wo wollen wir am Samstag spielen?
Die gemeinsame Antwort war: Schloss Lüdersburg!
Und nach einem gemeinsamen Tag waren wir uns auch in der Bewertung einig:
Ein wundervoller Tag!
Ein Traum: Schlossherr (oder Schlossherrin) im Schloss Lüdersburg
Ihr Lüdersburger - Ali, Lutz und ich kommen wieder! Und ich bin sicher: Wir bringen noch weitere Freunde mit!
Schloss Lüdersburg mit seinen zwei hochkarätigen 18-Loch-Meisterschaftskursen - das ist einfach ein Juwel in der Golflandschaft!
Einmal Schlossherr sein
Ich kann all die Golfer verstehen, die aus Berlin und aus Hamburg, aus Dänemark, aus den Niederlanden und von sonstwo anreisen, um die sportliche Herausforderung anzunehmen und deren Sehnsucht es obendrein ist, für eine Nacht oder mehrere Nächte Schlossherr oder Schlossdame zu sein. Ja, das dazugehörige exclusive und doch so privat wirkende Schlosshotel mit 72 Zimmern, Suiten und Appartment-Dependancen garantiert Wohlfühl-Atmosphäre mit einem Hauch Romantik.
Lutz und Ali: Mit meinen Pinnauer Golfern auf dem Lakes Course in Lüdersburg
Wir drei Männer allerdings konzentrierten uns an diesem Tag allein auf die golferische Herausforderung!
Old Course oder Lakes Course - das war die Frage!
Nein, stimmt gar nicht.
Auf dem Old Course gab es an diesem Tag gar keine Startzeiten mehr - also Lakes Course!
Die beiden Kurse sind so unterschiedlich wie Männlein und Weiblein - aber sie haben natürlich beide ihren unglaublichen Reiz!
Den Old Course hatte ich schon einmal vor Jahren gespielt - und er war mir in bester Erinnerung. Ein wahrer Platz zum Genießen. Obstbäume, Rhododendren, alter Baumbestand, idyllische Seen - inmitten einer gewachsenen Parklandschaft. Mit seinen fast 6000 Metern gehört er zu den Top Ten der schönsten Golfplätze Deutschlands. Das ist nicht nur meine Erkenntnis, sondern auch die Bewertung einer unabhängigen Fachjury im "Golf Magazin".
Die Natur und der Schatten: Übrigens - der Schatten(Mann) bin ich...
Uns blieb also der Lakes Course, jener Platz, auf dem Golf-Spielen zum Erlebnis wird. Er ist ein Highlight für jeden Golfer. Die US-Golf-Ikone Jack Nicklaus hat den Platz designt und wie einen typischen Links Course angelegt. Wasser, Wasser, Wasser - die miteinander verbundenen Seenflächen in ihrer nahezu unendlichen Weite sind ein garantiert zuverlässiger Magnet für Golfbälle...!
Wenn hier jemand sein Handicap spielt: Hut ab!
Wie haben wir gespielt auf diesem 6.067 Meter langen Champions-Golfplatz?
Lutz, der in unserem Golfclub an der Pinnau den Pro-Shop leitet, hatte drei Monate lang golfabstinent gelebt. Nicht freiwillig...Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Fieber hatten den Mann mit hcp 12 lahm gelegt. Aber an diesem Tag stand er auf wie Phoenix aus der Asche. Er spielte ein Pärchen nach dem anderen, er drivte die Bälle in die Mitte der Fairways, Wasser schien ihn überhaupt nicht zu beeindrucken. Entweder legte er die Bälle direkt vor's Wasser, oder er fegte sie drüber. Und zwischendurch nahm er sich auch immer noch Zeit, den Himmel mit seinen vielen Gesichtern zu bewundern.
Klare Ansage: 157 Meter bis zum Hole in one...
Ali spielte eigentlich wie immer; konstant! Und damit meine ich, dass wir uns auf seine grandiosen Schläge verlassen konnten - aber auch auf seine Aussetzer. Ich weiß nicht mehr genau, auf welcher Bahn es war. Jedenfalls mußte er aus relativ geringer Entfernung übers Wasser aufs Grün. Der erste landete im feuchten Nass. Der zweite folgte. Nun wollte Ali es wissen - auch der dritte ließ das Wasser hochspritzen. Dafür landete der vierte endlich auf dem Green - nicht nur das: Er lag tot an der Fahne. "Geht doch," sagte Ali vergnügt und nahm den Putt an, den wir ihm schenkten.
Und wie spielte ich?
Ich war an diesem Lakes-Tag wohl der Schwächste von uns Dreien. Ich begann furios - und endete nach 18 Bahnen happy aber erschöpft. Von meinem Handicap (18,4) war ich weit entfernt, und mein Bag hatte sich geleert. Acht oder neun Bälle habe ich versemmelt - und keiner von ihnen ist trocken geblieben. Aber ich hatte an manchen Bahnen auch Wichtigeres zu tun als mich auf das Golfspiel zu konzentrieren: Ich musste die Wolkenspiele fotografieren, ich musste Lutz und Ali im Bild festhalten, und ich mußte kleine Nagetiere ablichten, die plötzlich aus dem Wasser auftauchten, am Ufer-Gras nagten...und denen niemand von uns einen Namen geben konnte! Bisamratten vielleicht?
Putzig diese Viecher, die erst wieder im Wasser verschwanden, als ich ihnen ganz dicht auf die Pelle bzw. das Fell rückte, um sie aus der Nähe zu fotografieren ...!
Ok - und was machen Golfer nach der Runde?
Klar, essen und trinken.
Als wir kurz nach achtzehn Uhr im Clubhaus hungrig anklopften, gab es dort seit 18 Uhr kein Essen mehr. Erst ab 19 Uhr wieder - als Büffet. 45 Warten ging natürlich gar nicht - erst recht nicht, wenn man sich seit der 14. oder 15. Bahn aufs Essen freut...
An diesem Wermutstropfen hätten wir uns fast verschluckt - doch ein guter Geist im Schloss empfahl uns die Trattoria - auf der anderen Straßenseite.. "Die gehört auch zu uns," sagte die junge Frau."Und da können Sie phantastisch essen."
Wie recht sie hatte!
Pizza, Pasta, und zum Nachtisch Tiramisu - Frau Ibba, die neue italienische Restaurantleiterin, verwöhnte uns in dem kleinen gemütlichen Restaurant neben der Kirche.
Lakes Course
Deutschlands schnellste Platzreife!
Eigentlich hätten die Glocken läuten sollen, als wir nach dem Italo-Dinner ins Auto stiegen. Aber sie blieben stumm.
Dafür haben wir geschwärmt ... auf der Heimfahrt nach Hamburg!
Beim nächsten Schloss-Besuch nehmen wir uns den Old Course vor!
Last but not least: Wer auf dieser Golfanlage das wunderbare Golfspiel lernen möchte, kann das natürlich tun. Die Golflehrer von Schloss Lüdersburg sind berühmt/berüchtigt für "Deutschlands schnellste Platzreife". Das heißt; An nur drei Tagen in 14 Trainingsstunden lernt Ihr, was man zum Start im Golfsport benötigt: den eleganten Schwung, die langen Drives und die Putts, die idealerweise im Loch landen...!
Das bin ich - der Heiner: Erschöpft und zerzaust - aber happy und hungrig nach 18 Löchern Lakes Course