Greenfee-Rabatt für Rentner... ist das nicht eine gute Idee?
Ich wollte es genau wissen - und deshalb habe ich in ein paar Clubs angerufen.
Start auf Sylt.
"Guten Tag, wie hoch ist bei Ihnen bitte sehr das Rentner-Greenfee...?"
"Bitte, was?"
"Das Rentner-Greenfee. Ich möchte wissen, ob Sie Rentnern eine Ermäßigung gewähren..."
Antwort: Lautes Gelächter, das kaum endete. Dann: "Sie stellen Fragen… sorry, die meisten Rentner, die bei uns spielen, haben so viel Geld, dass sie den Platz kaufen könnten..."
Also - kein Rentner-Greenfee.
Mein nächster Anruf, ein feiner Club in Hamburg.
"Guten Tag, ich sehe mir gerade Ihre Greenfees an... die sind ja noch mal teurer als im letzten Jahr. Gehen Sie da eigentlich ein bißchen runter für Rentner?"
"Was meinen Sie mit 'bisschen runter gehen'...?"
"Ich meine, ob Rentner bei Ihnen Rabatt kriegen...wie in der Bahn beispielsweise..."
Schweigen in der Leitung, dann die Frage: "Wollen Sie mich veräppeln? Sind wir hier bei 'Verstehen Sie Spaß?'
Also, klare Antwort, kein Rentner-Greenfee.
Nächster Anruf, ein Club in der Nähe von München, Alpenblick, grandioses Panorama.
"Guten Tag, ich rufe aus Hamburg an und möchte ein paar Tage im Bayerischen golfen. Aber eigentlich läßt meine Rente das gar nicht zu. Spielen Rentner bei Ihnen vielleicht günstiger... beispielsweise 30 bis 40 Prozent weniger als das normale Greeenfee...?"
Prusten in der Leitung, bayerisches Prusten.
"Also, junger Mann", hob die Dame ihre Stimme mit der ganzen Ironie, zu der sie fähig war, "wo gibt's denn so was? Das gibt's doch auf der ganzen Welt nicht. Zumindest nicht bei uns im Club. Und ich kenne in ganz Bayern keinen Golfclub, der Rentner-Greenfee gewährt." Kurze Pause, dann: "Also, wenn Sie sich das nicht leisten können, sollten Sie was anderes machen – Rad fahren oder Tischtennis spielen, vielleicht versuchen Sie's mal mit Nordic Walking..."
Klick, Aufgelegt. Also - auch kein Rentner-Greenfee.
Ich hatte solche Antworten ehrlicherweise schon erwartet, gar befürchtet.
Aber - ist meine Frage wirklich so abwegig? Ist sie so urkomisch, dass die Clubsekretärinnen prusten und lachen und dann einfach auflegen? Statt mal eine Sekunde über meine Gedanken nachzudenken?
Wäre es nicht eine faire Clubgeste, dass nicht nur Jugendliche (die noch kein Geld verdienen), ermäßigt spielen, sondern auch die Herrschaften ab 65, die KEIN Geld mehr verdienen? Und nicht all die, die nicht mehr am Arbeitsplatz erwartet werden, kassieren wie Daimler-, VW-, Audi-, BMW-Bosse pro Tag zwischen 3000 und 5000 Euro Rente! Von den Beamten und den Abgeordneten, die sich Jahr für Jahr gegenseitig ihre Diäten erhöhen (ja, da herrscht Einigkeit in den Bundes- und Landtagen), ganz zu schweigen… und von diesem gigantischen Beamtenheer in und um EU-Brüssel, das nie in die Sozialversicherung einzahlen muss und dennoch mehr als saftige Pensionen kriegt. Viele Rentner kommen kaum noch über die Runden, vielen geht's natürlich ganz respektabel.
Viele Clubs haben den Status 'gemeinnützig' - kann man darunter nicht auch verstehen, dass sie den Rentnern gegenüber 'gemeinnützig' sein sollten, also einen Rabatt geben?
Ich gehe noch einen Schritt weiter: Der Bund könnte doch den Golfclubs Subventionen überweisen... klassische Rentner-Subventionen, die dann per Greenfee-Ermäßigung weitergereicht werden.
Das hätte nix als Vorteile: Die Rentner sind dann runter von der Straße, sorry, von der Couch, auf der sie doch so viel über ihre Krankheiten und Zipperleinchen grübeln. Stattdessen sind sie an der frischen Luft, sie haben Bewegung, pflegen Kontakte ... bleiben so länger gesund.
Und davon profitieren wieder die Krankenkassen, die weniger Millionen in Stents, Herzschrittmacher, Bypässe, in MRT's, CT's, in Stenosen-OPs investieren müssen, bei denen verengte, alters-verkalkte Gefäße erweitert werden .
Also, je länger ich darüber nachdenke, desto wichtiger und richtiger
erscheint mir meine Idee mit dem Rentner-Greenfee!
Wie der Staat Rentner-Greenfee-Subventionen finanzieren sollte?
Ganz einfach!
Indem die Finanzbehörden nicht nur die Steuergeld-Hinterzieher zur Kasse bitten, sondern auch die Steuergeld-Verschwender! Da kommen jährlich Hunderte Millionen Euro zusammen - nachzulesen im Schwarzen Buch der Steuerzahler!!!
Was denkt Ihr?
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PS: Frauke Constantin, Chefin der Reinbeker PR Agentur www.constantin-pr.de
mailt mir gerade:
Tja, in Südafrika gibt's Seniorentarife, lieber Herr Reichelt ...
Danke für diese wunderbare Nachricht!
Was lehrt uns das?
AUF NACH SÜDAFRIKA, liebe Rentnerinnen und Rentner!