Ben Hogan und Tiger Woods - die Comeback-Helden
Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein hundertprozentiger Tiger-Groupie bin.
Selbst in der Zeit, als Sponsoren & Co. den Tiger haben fallen lassen, als er gegen Tabletten und andere Süchte kämpfte, als die Polizei ihn nachts in Florida festsetzte, habe ich zu ihm gehalten.
Kein Wunder also, dass ich gestern bei seinem historischen Masters-Comeback die Korken habe knallen lassen!
Und ich simste hinaus in die Welt meiner Freunde, was ich dachte: Das ist das größte Comeback in der Geschichte des Golfsports!
Es ist zumindest das größte Comeback, das ich (wenn auch nur auf Sky) erlebt habe.
Bei meinen Kollegen von www.golfpost.de habe ich heute gelesen, dass es tatsächlich noch ein - sagen wir mal so - größeres Comeback gegeben hat.
Und das ist der Golf-Legende Ben Hogan zu verdanken.
Er hatte 1949 einen schweren Autounfall - er erlitt dabei einen doppelten Beckenbruch, gebrochene Knöchel und Schlüsselbein, eine zersplitterte Rippe und eine Thrombose.
Seine Frau Valerie wurde nur leicht verletzt, weil Hogan sich schützend über sie geworfen hatte - er aber kam nur als Wrack aus dem Wrack. Obwohl alle Ärzte meinten, er werde wohl nie wieder laufen können, schaffte er es ein Jahr später mit größtem Fleiß und eiserner Disziplin, wieder in Los Angeles auf dem ersten Abschlag zu stehen, wo ihn Tausende Zuschauer frenetisch feierten.
Tatsächlich war er in der Zeit nach dem grausamen Unfall dem Tod näher als dem Leben.
Aber was passierte?
Tatsächlich gewann Ben Hogan nach dem Drama im Auto sechs seiner neun Majors.
1953, am Höhepunkt seiner Karriere, erreichte er als erster Profigolfer drei Major-Siege (Masters, US Open, The Open Championship) in einem Jahr.
Das erkannte auch Tiger Woods in seiner großen Stunde in Augusta an. Er sagte:"Die Ehre des größten Comebacks in unserem Sport gehört unzweifelhaft Mr. Hogan.!"
Tiger, in so einem Moment des eigenen grandiosen Triumphes, an einen anderen großen Golfer und dessen - fast - vergessenes unglaubliches Comeback zu erinnern, verdient mehr als Respekt.
Ich sage es mal so: Das verdient Ehrfurcht!