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Da spielt man eine entspannte Runde - und landet plötzlich im Krankenhaus!


Ehrlich, ich habe ja schon einiges erlebt auf dem Golfplatz...aber das, was ich gerade erfahre, ist wirklich tragisch. Da gönnt sich jemand eine wundervolle Golfrunde, und am Ende landet man nicht zu Hause, sondern im Krankenhaus!


Lest, was ich gerade aus dem Polizeibericht der Polizei in Ostholstein erfahre:



Was soll ich dazu sagen?

Dieses Unglück auf dem wundervollen Golfcourse in Timmendorfer Strand erinnert mich an ein Drama, das ich selbst erlebt habe.

Es war vor einigen Jahren, als meine Freunde Kurt, Allard, Manni und ich immer mal wieder nach Andalusien flogen, um an der Costa del Golf eine Woche Spaß zu haben: auf dem Golfplatz und natürlich in Marbella im Puerto Banus.

Am zweiten oder dritten Tag dann das Drama.

Einer meiner Freunde schlug von einem erhöhten Abschlag ab. Super Drive. Dann setzt er sich in seinen Golfcart, gibt Gas...und plötzlich beschleunigt der kleine Flitzer an dem Mini-Abhang. Mein Freund gerät in Panik und macht einen folgenschweren Fehler!

Er springt raus aus der kleinen PS-Kiste!

100 Hektar ist der Golfplatz groß, das bedeutet 100 Hektar Grünfläche. Aber mein Freund landet auf dem einzigen Stein auf diesem Gelände.

Er bleibt liegen, kann sich nicht bewegen.

Wir alarmieren das Clubhaus. Von da aus geht ein Alarm an die Notrufstelle.

20 Minuten späten prescht ein Krankenwagen mit Blaulicht und Martinshorn über den Golfplatz.

Mein Freund wird abtransportiert. Wieder mit Blaulicht und Martinshorn, quer über den Golfplatz, dann mit Vollgas in die Klinik nach Malaga.

Als wir am frühen Abend an seinem Bett stehen und die Diagnose erfahren, sind wir schockiert: Komplizierter Beckenbruch.

Die Klinik ist voll belegt - mein Freund liegt auf einer durchgelegenen Pritsche auf dem Flur.

Telefonate nach Deutschland. (Damals noch alles ohne Handy, stattdessen aus Telefonzellen mit vielen, vielen Münzen zum Nachstecken oder aus Hotels)

OP in Malaga? Nein Danke!

Transport im normalen Flugzeug? Nicht möglich!

Also Telefonate mit Versicherung und ADAC! Wir müssen eine Rückholaktion arrangieren.

Was soll ich lange reden?

Am dritten Tag nach dem Drama landet eine Privatmaschine in Malaga, die meinen Freund nach Hamburg fliegt.

Ich habe gute Kontakte zu Chirurgen im UKE Hamburg.

Ich telefoniere mit einem von ihnen, bekomme die Nachricht, dass mein Freund nach der Landung gleich in den OP-Saal kommt.

Hoffnung keimt auf. Wird doch noch alles gut? Denkste...

In Hamburg hat die Gewerkschaft zum Streik geblasen, das bedeutet:

Die Chirurgen sind bereit zu operieren, aber die Pfleger und Schwestern sind nicht bereit, zu pflegen und bei der OP zu assistieren, die Tupfer zu reichen.

Mit anderen Worten: Erst drei Tage nach der Hamburg-Landung erfolgt die Operation. Sechs Tage nach dem Unfall.

Ein Alptraum! Wenn sich der Bruch schon beim Bruch als kompliziert erwiesen hat - nun ist er richtig kompliziert.

Und so kompliziert entwickelt sich auch die Operation.

Mit dem Ergebnis: Die OP ist ein Flop, ein Jahr danach zweite Operation. Die gelingt gut.

Dazwischen 12 Monate Schmerzen, Depressionen, Tränen, Verzweiflung.

Unvergessen diese bitteren Tage!

Aber unvergessen auch die Reaktion des Golfclubs.

Nach dem Abtransport kam der Clubsekretär zu uns. Er hatte Tränen in den Augen.

Und in der Hand hatte er jede Menge Peseten-Scheine - das Greenfee, das wir bezahlt hatten, gab er uns zurück.

Das war eine feine Geste!

PS: Ich muss meinen Freund mal fragen, ob er jemals wieder in ein Golfcart gestiegen ist. Ich habe eine Vermutung: NEIN!


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