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I have a dream...ich auch!

Es war der 28. August 1963, als Dr. Martin Luther King beim Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit vor dem Lincoln Memorial in Washington D.C. diesen Satz sprach. Mehr als 250.000 Menschen hörten die Rede, in der Luther King die wichtigsten, damals aktuellen Forderungen der Bürgerrechtsbewegung mit markanter Stimme in die Welt hinausschrie!

Von der Aufmerksamkeit, die Luther King erhält, kann es der Marsch auf Washington locker mit der Mondlandung aufnehmen. Fünf Jahre später, am 4. April 1968 um 18.01 Uhr Ortszeit, wird der Bürgerrechtler, Prediger und Friedensnobelpreisträger Martin Luther King in Memphis/Tennessee von dem Kleinkriminellen James Earl Ray erschossen.

I have a dream - Ich habe einen Traum.

Ich habe auch einen Traum - nein, nicht einen, es sind viele kleine Träume. Träume, von denen ich mir nie habe träumen lassen, dass ich sie einmal träumen werden würde.

Natürlich, im Vergleich zu Martin Luther King, der für Rassengleichheit und gegen Diskriminierung kämpfte, sind meine Träume ein Pups. Fliegenschiss. Seelenblähungen.

Aber sie beschäftigen mich, sie prägen meinen Alltag, meine Gedanken - und sie wären ohne dieses verhängnisvolle, angsteinflößende, zerstörische, tödliche Corona-Virus gar nicht in meinem Hirn und auch nicht in meiner Seele.


Also, ich habe einen Traum...,


…dass ich mal wieder mit meinen Freunden in einem Vierer-Flight auf die Runde gehen kann. … dass ich mit dem Vorwärtsgang im Kopf aufwache und nicht mit 1000 Fragezeichen! …dass ich endlich aufhöre, mich morgens als Erstes bei bild.de im Newsticker von der Anzahl der Corona-Toten erschrecken zu lassen. …dass ich überhaupt viel weniger Corona-Geschichten und Corona-Spekulationen lese. …dass ich endlich mal wieder im Fußballstadion bin! Unter Menschen! …dass die European Porsche Open dieses Jahr im September mit Zuschauern und nicht als Geister-Golf-Open in Green Eagles ausgetragen werden!

...dass alle Golfplätze auf der ganzen Welt wieder geöffnet sind! …dass ich meinen Golfpartnern und Golfpartnerinnen auch mal wieder näher als 1,5 Meter kommen darf - gern mal wieder eine herzhafte Umarmung. …dass ich nach der Runde meine Schläger wieder in der Waschanlage reinigen darf. …dass wir Virologen haben, die sich nicht gegenseitig bekriegen, sondern mit einer Stimme reden und uns ehrlich sagen, was los ist. Wenn sie das denn wirklich wüßten... … und dass diese ach so klugen Virologen uns mal sagen, warum sie uns nicht viel eher vor dem Ausmaß gewarnt haben - beispielsweise als sie vom ersten Toten in Wuhan erfuhren…! … dass mir mein Herz nicht mehr weh tut!

...dass ich mal wieder zum Friseur darf, ohne, dass mir gleich auf der Stirn Fieber gemessen wird, um zu sehen, ob ich auch wirklich gesund bin und niemanden beim Figaro anstecke! …dass ich mit meinen neuen Nachbarn auf der Terrasse sitze und grille! …dass ich mal wieder mit meinem Freund Ali in Finca Cortesin an der Costa del Sol golfe und nach der Runde mit ihm und Flightfreunden auf der Terrasse das leckerste Sandwich der Welt genieße und mir dazu einen gepflegten Rioja gönne.

...dass bei meiner Hausbank zwischen der Bankfrau und mir keine Plastikscheibe mehr steht.

...dass mein Antrag als Soloselbstständiger auf Corona-Soforthilfe bewilligt und fix ausgezahlt wird. …dass ich mal wieder nach Sylt düse und einen gaaaanz langen Spaziergang am Meer mache. Idealerweise mit Poppy, unserer ausgelassenen, sanftmütigen Vizsla-Hündin!

…dass ich mal wieder über den Kudamm schlendere und dort einkehre, wo ich gerade einkehren möchte. …dass ich mir die Pizza im Hamburger Eisenstein nicht to go holen muss und sie dann bei offener Wagentür im Auto esse, sondern dass ich mitten im lebhaften Eisenstein-Treiben mit Freunden am Tisch sitze - nach dem Motto ‚carpe diem‘. …dass wir Politiker haben, die wissen, was sie tun! …dass ich mal wieder kreuz und quer durch Deutschland fahren kann. Und dass ich mir dort, wo es mir gefällt, ein nettes Hotel aussuche und nächtige. …dass ich an der Mosel mal wieder an einer Weinverkostung teilnehmen kann und mit anderen Gästen ins Schunkeln komme, sobald die Chefin ihr Akkordeon in Gang setzt! …dass ich die Taufe und die anschließende Feier für meine Enkeltochter Emily organisieren - und Freunde und Familie begrüßen kann. …dass ich mal wieder ohne Gesichtsmaske in meinen Lieblings-Lottoladen darf, um den Jackpot herauszufordern! …dass ich im Hanse-Viertel am Hummerstand Krabbenbrot mit Ei esse und dabei Leute beobachte, die da durchs Hanse-Viertel schlendern. …dass die Schiffe von AIDA bald wieder von der Leine dürfen und sie wieder mit happy und hungrigen Passagieren über die Weltmeere schippern - AIDA ist der größte Kunde von ‚flour rebels‘, der glutenfreien Bäckerei meiner Tochter Katinka.

…dass ich zu meinem 76. Geburtstag 76 Freunde, Freundinnen und Bekannte einladen kann - und dass wir alle gemeinsam mit meiner ganzen Familie ein tolles Fest feiern. Alle ohne Mundschutz!

… dass ich beim Gottesdienst Heiligabend wieder unbeschwert ‚Oh Du fröhliche‘ singen kann. …dass ich all meine Träume überhaupt noch erlebe.

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